Die Zeit in der Caldera so nah an aktiven Kratern verging wie im Fluge und kaum hatten wir uns richtig eingelebt, nahte der Abschied und unser Weg führt weiter an die andere Seite der Insel. Das Ziel ist Endu, ein kleines Dörfchen, in dem wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden.
Die Träger aus Endu waren schon am vorherigen Abend ins Basislager gekommen und nun war es wieder daran, die Rucksäcke zu packen und eine weite Wanderung durch die Caldera nach Endu anzutreten. Der Weg von Lalinda nach oben war in etwa 15 Kilometer lang, der Abstieg nach Endu sollte 25 Kilometer weit sein.
Relativ früh brachen wir auf, wussten aber, dass die Herausforderung im Endeffekt nur die Länge des Weges sein würde. So war die Stimmung in der Gruppe gut und gelöst, der Abschied von Jimmy ging jedoch mit auf die Reise. Wir durchquerten die Caldera, linker Hand die Krater, rechter Hand die imposanten Ränder der Caldera. Basti erzählt uns auf dem Weg, dass Ulla und er bei anderen Expeditionen auch schon knietief bist hüfthoch im reißenden Wasser standen, dass sich nach einem spontanen Regenguß kraftvoll den Weg ins Tal sucht.
Bevor wir wieder in den Dschungel abbiegen und die Caldera verlassen, machen wir noch eine ausgiebige Pause – wieder en einem Punkt, an dem man immer Pause macht. Wir sitzen, reden, lachen und genießen den Moment, die Chips, eine Dose Thunfisch, eine Riesengurke, die einer der Träger hervorgezaubert hat – seit Tagen das erste frische Gemüse, herrlich. Dieser Geschmack in diesem Moment, traumhaft.
Ein letzter Blick in die Caldera, zurück zu Marum und Benbow, ein bisschen wehmütig Abschied nehmen und dann geht es wieder mit Sack und Pack dem nächsten Highlight entgegen. Wir finden alle wieder unsere eigenen Geschwindigkeiten und wandern Richung Endu. Basti hatte uns wie schon beim Auftieg einen magischen Moment versprochen, wenn wir den Abstieg hinter uns hätten. So geht es durch dichten Dschungel abwärts Richtung Meer, wieder schmale Pfade entlang, zum Stolpern und Fallen gemacht. Zwischendurch stimmen die Grillen ein fast ohrenbetäubendes Konzert an, es sind ungewohnte Geräusche, unwirkliche Begebenheiten. Die Wetterbedingungen sind wieder super, keine Regen, sondern zunehmend Sonne und somit ein traumhafter Wandertag.